Die Primacom war ein privater Kabelnetzbetreiber, verfügte über fast 1,4 Millionen angeschlossene Haushalte und etwa 1 Millionen Kunden in Deutschland. Die Führung des Unternehmens saß in Mainz. Der Kabelnetzbetreiber ist aus einem Zusammenschluss von zwei privaten Kabelnetzbetreibern entstanden, die den Namen in Primacom veränderten. Die Primacom gehörte mehrheitlich zur Escaline-Holding. 1999 wurde der Börsengang am Frankfurter Neuen Markt und an der NASDAQ 35-fach überzeichnet. 1999 führte der Kabelnetzbetreiber Internet per Kabel sowie Anfang 2000 digitales TV in Leipzig ein.
Inzwischen wurde die Primacom von TeleColumbus übernommen und ging in der Marke PŸUR auf.
Erweiterung von Primacom
Die Primacom erreichte 2001 durch weitere Akquistionen eine Million Kunden in Deutschland und in den Niederlanden weitere 30000 Kunden. Der Kabelnetzbetreiber kaufte QuickNet, das niederländische Facility-House Sonera für Kabel-Internetzugang und integrierte das Geschäft in die niederländische Kabelnetztocher Multikabel NV. Seit 2003 notiert das Unternehmen im Prime-Standard an Börse in Frankfurt. 2010 wurde bekannt, dass der Kabelnetzbetreiber zahlungsunfähig ist. Mehrere Investmentgesellschaften zählen zu den Gläubigern der AG. Die Forderungen betragen etwa 29 Millionen Euro und richten sich gegen die Primacom-Management GmbH. Jedoch sei das operative Geschäft nicht gefährdet, heißt es vom Unternehmenssprecher. Daher solle für die Kunden alles so weitergehen wie bisher und der Betrieb unverändert aufrechterhalten bleiben. Ein Insolvenzantrag wurde am 14. Juni 2010 gestellt und mit Beschluss des Charlottenburger Amtsgerichtes wurde am 5. Juli 2010 das Insolvenzverfahren eröffnet. Am folgenden Tag wurde bekannt, dass der Kabelnetzbetreiber an einige private Investoren verkauft wurde.
Mittlerweile ist die aufregende Firmengeschichte um eine Episode reicher. Nach einer mehrmonatigen Sanierung steht der Kabelnetzbetreiber wieder auf festen Beinen. Laut übereinstimmenden Medienberichten von Finanz- sowie Unternehmenskreisen übernehmen nun die wichtigen Hauptgläubiger im Unternehmen das Ruder. Es heißt, dass diese nun auf ihr Geld verzichten, das sie dem Unternehmen einst geliehen haben, und dafür würden sie zu ungefähr gleichen Teilen Eigentümer der insbesondere in Ostdeutschland aktiven Kabelnetzfirma. Dadurch sowie durch eingeleitete Sparmaßnahmen könne der Schuldenstand auf 100 Millionen Euro sinken. 350 Millionen waren es noch vor der Insolvenz. Das Unternehmen sei so finanziert, um mittelfristig allein zurechtzukommen. Mittlerweile könne Primacom wieder auf die zwischendurch gesperrten Kreditlinien zurückgreifen.
Primacom Angebot
Eine breite Palette von analogen, digitalen und interaktiven Diensten bietet das Unternehmen über das Fernsehkabel an. Mehr als 120 TV- sowie Radioprogramme, interaktive Filmbestellung, Telefonie- sowie Internetdienste über Kabelmodem gehören dazu. Vertreten ist das Unternehmen in den Regionen Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Osnabrück und im Raum Mainz sowie in kleinerem Umfang ebenso im Südschwarzwalder Raum Klettgau. Die Primacom bezeichnet sich selbst als Kabelnetzbetreiber mit der größten Erfahrung im digitalen Service. Das Unternehmen betreibt auf allen Netzebenen Kabelnetze. Die Aktien der Primacom-AG werden an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. 2006 wurden 22,25 Prozent für 26,7 Millionen Euro durch die Orion-Cable GmbH von der Liberty-Media-International Inc. übernommen. 2007 wurden dann 68,24 Prozent durch die Omega S.a.r.l., eine Tochtergesellschaft der Escaline-Holding übernommen. Die 9,51 Prozent werden am Neuen Markt als Streubesitz gehandelt. Der Netzbetreiber Tele Columbus gehört ebenso zur Esacaline Holding. Den Vorstand der AG bilden Michael Dorn sowie Sebastian Freitag. Dem Aufsichtsrat gehören sechs Mitglieder an, der Vorsitzende ist Heinz Rudolf Eble. Die Decimus GmbH ist zu 100 Prozent Tochter der Primacom-Management GmbH.
Kabelfernsehen-Anbieter im Vergleich:
Anbieter | ||
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Kabelfernsehen | Ja | Ja |
TV Sender | 121 | 120 |
HDTV Sender | 63 | 60 |
Bundesliga möglich | mit Sky | mit Sky |
PayTV möglich? | ja | ja |
Erotikfilme | Ja | Ja |
Vertragslaufzeit in Monaten | 24 | 12 |
Grundgebühr ab | 18,99 € | 10 € |
Kabelinternet | Ja | Ja |
max. Geschwindigkeit | 1000 MBits | 1000 MBits |
Grundgebühr ab | 19,99 € | 20 € |
Telefonanschluss | ja | ja |
Grundgebühr ab | 12,99 € | 19,99 € |
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